Kanusport ist Natursport – wenige andere Sportarten bieten die Möglichkeit, so vielfältige und unmittelbare Eindrücke in der Natur zu gewinnen. Kanusport sollte daher unbedingt natur- und landschaftsverträglich ausgeübt werden. Bisher konnten die zunehmenden Befahrensregelungen, die die Befahrung von immer mehr Gewässern einschränken oder sogar ganz verbieten in der Oberpfalz durch gute Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen und naturverträgliches Verhalten der Kanuten weitestgehend vermieden werden. Aber auch in der Oberpfalz steigt der Druck auf die Gewässer und die Diskussionen um Regulierungen nehmen zu. Bei der Befahrung (nicht nur der oberpfälzer Gewässer) sollten daher bitte die folgenden Regeln für naturverträglichen Kanusport berücksichtigt werden:

  • sich rechtzeitig vor der Kanutour über die vorhandenen gesetzlichen Vorschriften und freiwilligen Vereinbarungen zum Schutz von Flora und Fauna informieren und diese beachten. Viele der gesetzlichen Regelungen wurden in Zusammenarbeit mit den Vertretern des Kanu-Verbandes und der Naturschutzverbände einvernehmlich aufgestellt. Ein vollständiges Verzeichnis der geltenden Bestimmungen für deutsche und europäische Gewässer findet sich im Internet unter www.kanu.de oder im jährlich neu erscheinenden DKV-Sportprogramm;
  • die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft schätzen und achten, um gerade auch den Erlebnis- und Erholungswert in ihrem eigenen Interesse nicht zu schmälern;
  • sich leise und rücksichtsvoll in der Natur verhalten und ausreichenden Abstand zu Wasserpflanzen, Ufervegetationen sowie Tieren auf und am Wasser halten;
  • sich rechtzeitig über vor Ort vorkommende Tiere und Pflanzen informieren und ihr gesamtes Fahrverhalten so gestalten, dass diese nicht erheblich gestört oder dauerhaft geschädigt werden;
  • möglichst umweltschonend anreisen (insbesondere durch Bildung von Fahrgemeinschaften oder Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel) und ausschließlich vorhandene Infrastrukturen (z.B. Ein- und Ausstiegsstellen, Lagerplätze, Zuwegungen und Parkplätze) in Anspruch nehmen, statt unberührte Natur zu nutzen;
  • für die Übernachtung lokale Zeltplätze oder Gasthöfe aufsuchen und die Verpflegung vor Ort einkaufen. So profitiert auch die lokale Bevölkerung vom Kanusport und der persönliche Kontakt kann das Verhältnis zu Kanufahrern verbessern;
  • Befahrungen nur bei ausreichendem Wasserstand vornehmen. Eine Übersicht der Pegelinformationen zahlreicher deutscher und europäischer Gewässer findet sich im Internet unter www.kanu.de oder im jährlich neu erscheinenden DKV-Sportprogramm;
  • •auf die Befahrung erkennbar übernutzter Gewässer verzichten und im Zweifel auf einzelne Kanutouren verzichten. Es ist selbstverständlich, dass Kleinflüsse nur in kleinen Gruppen und mit kleinen Booten befahren werden;
  • weder Abfälle hinterlassen noch naturschädigende Materialien in der Natur verwenden;
  • auf Umweltverschmutzungen (insbesondere stinkende Schmutzwasser-einleitungen, Ölfilme oder wilde Müllkippen) in der Nähe von Gewässern achten und diese den lokalen Umweltbehörden oder dem DKV melden;
  • auch andere Kanufahrer auf die Einhaltung dieser Grundlinien aufmerksam machen!